27 Oktober 2006
Session 6
Computer Raum
Raum aufgeschlossen, Beamerschrank auf, Stromschlüssel hängt, wo er soll. Normalität.
Drei Teilnehmer scheinen sich entschieden zu haben, den Kurs endgültig zu verlassen. Die Anderen kommen relativ pünktlich und stürzen sich sofort in die Arbeit. Die Mädchen arbeiten weiter am Theaterstück und basteln an den „Lebensbäumen“. Die Jungs arbeiten am Computer.
Heute möchte ich zeigen, wie Fotos für das Internet optimiert werden können und etwas über die verschiedenen Bildformate erzählen, wie jpeg, gif, png. Wir werden andere Blog-Seiten einrichten und Bilder hochladen.
Aber, wie so oft in diesem Projekt, sind die Götter gegen uns. Die Internetleitung in der Schule ist gestört. So, bearbeiten wir die Bilder weiter. Attila und Merve machen lustige Photos, die eher mit unnatürlichen Dingen zu tun haben. Später malen sie Blumen. Alle haben angeblich viel Spaß und es kommen einige interessante Objekte zustande, die vielleicht zum Thema passen.
Zwischendurch gehen wir in den Keller, um unser Material zu holen. Aber irgendein eifriger Mensch hat unsere Schätze rausgeschmissen. Arrrrrrgh!!!!!
Gut, es sah aus wie Müll. Es war auch Müll. Aber sortierter und ausgelesener Müll. „Sonderbarer“ Müll. Es war Müll, den ich seit Monaten gesammelt hatte. (Es waren die Sachen, die im Arbeitszimmer zu Hause ewig gestapelt waren, was meiner Frau Anlass zu schiefen Blicke und Kopfschütteln gab.)
Mist!!!! Wir brauchen dringend einen Platz für unsere Sachen!
Als ich erzähle, dass der Kurs in der nächsten Woche ausfallen muss, gibt es allgemeines Raunen der Unzufriedenheit. (Wer hätte gedacht, dass sie gerne kommen? ;-)
Als es Zeit ist zu gehen (16.30 Uhr), möchten einige noch bleiben.
19 Oktober 2006
Session 5
Computer Raum
Raum aufgeschlossen, Beamerschrank auf, Strom an. Es hängt jetzt (hoffentlich immer) ein Schlüssel zum Hauptstromanschluss im Computerraum. Gute Lösung.
Ich weiß, dass ich unbedingt positiv wirken muss für diese Session. Ich muss aber unbedingt die Gruppe dazu bringen Pläne zu für die Ausstellung zu entwickeln, die im Dezember stattfinden soll. Wir brauchen eine Strukturierung der Arbeitsroutine, was bedeutet, dass die Mitwirkenden bereits wissen müssen, was sie vor jeder Session zu tun haben. Sie sollen langfristig planen und in der Woche weiterarbeiten und sich Gedanken machen.
Es ist eine der letzten, wirklich lauen und angenehmen Spätherbsttage. Einige Schüler sind nicht da. Ich mache einen Rundgang und versuche sie zusammen zu trommeln. Die zwei, die ich finde, spielen Ball und sagen, dass sie entschieden haben nicht mehr mitzumachen. Ich schlage vor, dass sie mindestens später vorbeischauen sollen um zu sehen, was los ist. Allgemeine Sprachlosigkeit und unangenehmes Schuhegucken. Sie sind auch nicht erschienen. Später am Tag habe ich ein weiteres Mädchen gesehen und habe nur gesagt, dass wir sie vermisst haben.
Ich fange trotzdem an mit einer Konferenzbesprechung mit Frederik, Ayse O., Ayse T. und Hatice. Kurz darauf erscheinen die anderen zwei Jungs.
Wir sprechen zwei kleine Problemen an: Aufräumen und Kameranutzung. Einige Anwesende haben überhaupt nicht fotografiert, so entschieden wir, heute zum Fischteich fotografieren zu gehen. Wir besprechen unser Archiv von Bildern und Objekten. Die kleinen Pappbäume sollen „Kleine Lebensbäume“ heißen. Sie haben zum Teil Gesichter. Mein Vorschlag, ein Schattenspiel oder Puppenspiel zu bearbeiten, ist von einigen (den Mädchen) mit Begeisterung aufgenommen worden.
Wir teilen uns in Gruppen ein und überlegen Namen dafür: „die Wilden Drei“, „Techis“. Die Gruppen überlegen, was sie bei der nächsten Session machen wollen.
12 Oktober 2006
Herbstferien
01. – 15. Oktober 2006
Zuhause
In den Ferien habe ich über den Projektverlauf reflektiert und angefangen Blogbeiträge zu schreiben. Obwohl der Anlauf des Projekts, verursacht durch alle möglichen logistischen Pannen, ziemlich chaotisch gewesen ist, sind einige Resultate zu verzeichnen:
Handgemacht:
- Objekte und Malerei von der ersten Freiarbeitsrunde:
Abpausungen von Sträucher, Blumen, Schachteln mit buntem Inhalt, Beeren, Miniaturlandschaften mit Häusern und Bäumen, Ameisen - Blätter aus Plastikfolie
- Blätterbilder aus Punkten und Strichen
- Kleine Papprollen Bäume
- Große Papprollen Bäume
- Zeitungspapier Sträucher
Elektronisch:
- Ca. 100 digitale Fotos vom Schulhof und Projektgeschehen
- Zwei Blogs
10 Oktober 2006
Session 4
26. September 2006 15.00 Uhr
Computer Raum
Raum aufgeschlossen, Beamerschrank auf, Strom an. Bravo!
Versuche, das Notebook im Schrank an den Beamer anzuschließen. Beamer empfängt kein Signal vom Notebook. Das Bilderanschauen wird vertagt.
An diesem Tag habe ich viel Zeitungspapier mitgenommen. Wir rollen die einzelnen Blätter in engen Stangen zusammen. Diese werden wieder zusammengewickelt bzw. mit anderen Blättern zusammen geklebt, um Sträucher zu bilden. Diese Sträucher werden Teil unseren künstlichen Waldes sein.
Mit meinem technischen Unterstützer, Frederik, habe ich die Server Space eingerichtet für das Projekt und alle vorhandenen Fotos hochgeladen. Wir haben die einzelnen Computer untersucht auf Bildverarbeitungs-Programme. Verknüpfungen zu den Programmen auf den Desktop platziert und die Software im Groben untersucht. Frederik kommt schnell zurecht und wir können ein Bild von ihm auf seinem Blog einfügen. Alles bereit für die Bildverarbeitung am Computer.
In drei Wochen (nach den Herbstferien)
sehen wir uns wieder.
09 Oktober 2006
Session 3
Schulhof, Fotokopierer im Lehrerzimmer, Klassenzimmer von Fr. Hoffman, Computer Raum
Raum aufgeschlossen, Beamerschrank auf, Strom aus. An diesem Tag war es unmöglich den Schlüssel zum Hauptstromanschluss im Computerraum zu organisieren. Strom blieb aus.
Schicke, alle die wollen (die Mädchen), auf dem Schulhof um Blätter zu sammeln. Die werden dann Fotokopiert und als Unterlage und Muster benützt um Blätter aus Plastik Folien zuschneiden. Einige malen die Blätter nach mit einzelnen Stricken und Punkte, ähnlich wie Paul Klee Werke die ich als Postkarte mitgebracht habe. Danach werden großen und kleineren Papprollen zu Bäumen verarbeitet. Aus dieser Session sind viele potentielle Ausstellungsstücke in die Sammlung gekommen. Wir brauchen aber dringend einen Lagerungsplatz für die Objekte!
In einem Klassenzimmer nebenan, habe ich Frederik diesen Blog gezeigt. Da er auch als Autor mitwirken sollte, haben wir versucht ein Account für ihn auf Blogger.com zu eröffnen. Wahrscheinlich wegen der Kindersperrung im Netzwerk, ist dies aber nicht zustande gekommen. Er hat dann in der folgende Woche seinen eigenen Blog Seite eingerichtet:
http://frederik-medien.blogspot.com
Wir werden diese Blogs benutzen, um das Projekt zu dokumentieren und Termine bekannt zu machen.
08 Oktober 2006
Phasen 2 & 3 - Beobachtung und Dokumentation
Pflanzen, Steine Erde, Wasser, Tiere durch Digi-Cam, Video, Einscannen, Nachmalen, Sammeln
Session 2
12. September 2006 15.00 Uhr
Computer Raum, Schulhof
Raum aufgeschlossen, Beamerschrank auf, Strom an. Wow!
Da vier von elf beim ersten Mal nicht dabei waren, wollte ich die Präsentation von voriger Woche noch einmal zeigen. Von der vokaleren Fraktion kommt Ablehnung, sie erklären sich aber schnell bereit, am Computer die Slides weiter zu klicken, was auch wiederum in Unstimmigkeiten ausartet. Präsentation im Schnellverfahren. Einige Konzepte scheinen doch in den Köpfen hängen geblieben zu sein. Großer Spaß für manche, mit Schatten in projizierten Bildern zu spielen. Vielleicht können wir ein Schattenspiel in die Ausstellung einbinden.
Die Schüler sind ungeduldig und wollen heute schon anfangen mit dem Fotografieren des Schulhofs. Wir haben nur zwei Kameras, meine neue Canon EOS 350D und meine alte Jenoptik JD C 1.3. Wir einigen uns, dass jeder 3 Aufnahmen machen darf. Zuerst wird ein Bild vom Fotograf gemacht und dann die 3 Naturbilder. Die ältere Kamera hat ein Speicherproblem und kann nur die Fotos von einem Schüler behalten. „Dann war es nur noch eins.“
Um die wartenden Kinder zu beschäftigen, lasse ich meine Materialsammlung auf dem Schulhof ausbreiten. Ich habe seit Monaten Abfall gesammelt, seltsame Strauchgebilde aus dem Knöterich am Balkon heraus geschnitten, allerhand Kartons, Papprollen und Schachteln aufgehoben. Ich stelle diesen Schatz der Horde zu Verfügung. Bevor ich ein paar Worte verlieren kann über den möglichen Einsatz dieser Materialien, stürzen die Schüler wie Wilde auf das Zeug, holen sich inspirierende Stücke heraus und sind sofort in der tiefen Trance der Kreation. Wir haben zu wenig Scheren und anderes Bastelzeug. Es geht aber trotzdem, und interessante Objekte kommen zum Vorschein. Ich will die Geschehnisse fotografieren und muss feststellen, dass meine neue teure Kamera ohne mich unterwegs ist. Sie kommt aber unversehrt wieder, und ein Mädchen ist schon selber auf die Idee gekommen, ein paar Aufnahmen zu machen. Ich mache später Nahaufnahmen von einzelnen Werken.
Einige schöne Aufnahmen sind aus dieser Aktion zusammengekommen, aber alle Teilnehmer haben ihre 3 Bilder nicht gemacht. Sie müssen die Chance bekommen, dies in einer späteren Session nachzuholen.
06 Oktober 2006
Medienkunst
Da wir längere Zeit wegen Stromproblemen keinen Zugang zu den Computern hatten, , ist bis jetzt wenig mit neuen Medien passiert. Trotzdem haben wir es schon geschafft, die Server Space einzurichten, alle digitalen Fotos hochzuladen und haben ein paar Computer schon vorbereitet für die Grafikarbeit mit den Fotos. Ein Schüler hat sogar seinen eigenen Blog über das Projekt angelegt.
http://frederik-medien.blogspot.com
Der nächste Schritt ist die Bearbeitung von Fotos am Rechner und ihre Präsentation im Internet. Um einen bestimmten Schüler im seinem Lernen von digitalen Fähigkeiten zu fördern und der ganzen Gruppe bekannt zu machen, wäre es wünschenswert Macromedia Studio 8 Software zu erwerben. Hiermit könnten die Teilnehmer mit der Standard Software der Internet Industrie Bekanntschaft machen und Websites und Flash Animationen erstellen. Besondere großzügige Rabatte gibt es für Schüler und Schulen.
05 Oktober 2006
Das Ameisen-Emergence Spiel
Diese Spiel habe ich abgeguckt bei einem Workshop für Emergence Theorie und Kunst in der Londoner Institute für Contemporary Art.
Ameisen riechen etwa sieben verschiedene Ferone und entscheiden danach, wie sie reagieren. Bei einigen der Prozesse, die notwendig zum Erhalt der Ameisenkolonie sind, wie Essenfinden oder der Müllabfuhr, entstehen komplizierte Netzwerke aus einfachen lokalen Regeln.
Das Ameisenspiel beginnt mit dem wilden durcheinander Schmeißen von allen vorhandenen Schuhen im Raum. Die Spieler haben drei Regeln zu folgen:
- langsam in einer graden Linie gehen
- wenn es nicht mehr möglich ist geradeaus zu gehen, dann wenden und wieder langsam geradeaus gehen
- wenn ein Schuh im Weg steht, aufheben und beim nächsten Schuh wieder hinlegen
Wenn die Spieler sich streng an die Regeln halten, wird ziemlich schnell eine Konzentration von Schuhen in Haufen zu bemerken sein. Nach und nach werden drei und dann nur zwei Haufen zu sehen sein. So räumen die Ameisen auf und lagern ihre Essensvorräte.
Session 1
Computer Raum
Computer Raum aufschließen. Beamer ist im Schrank eingeschlossen, so versuche ich, einige umstehende größere Bildschirme an meinem iBook anzuschließen. Stellen endlich mal fest, dass es am Strom liegt. Es wird nichts mit Strom an diesen Tag. Ich mache die Präsentation auf meinem 15 zoll iBook. Gott sei Dank sind vier Schüler nicht da.
Am Anfang spielen wir ein Kennenlern-Spiel, in dem ich versuche anhand der Teilnehmerliste die Namen mit den Kindern zusammen zu bringen. Wir schauen meine Präsentation an über die Muster in der Natur, vergleichen Tiefseefische und Tribal Tatoos. Suchen Ähnlichkeiten in Muscheln und arabischen Mosaiken. Wir spielen das Ameisen-Emergence Spiel, um Organisations-Prinzipien der Natur zu verstehen. Wir dokumentieren unser Spiel per digitaler Kamera.
In dieser Session war der Ablauf gestört durch logistische Probleme. Wir haben uns ziemlich viel bewegt, was sich positiv auf der Konzentration der Gruppe auswirkte. Es gab Streit und Unruhe beim Fotografieren, weil es nur eine Camera gab. Wir müssen mehr Geräte besorgen und einen Plan für eine geordneten und gerechten Umgang mit vorhandenen Ressourcen entwerfen.
Phase 1 - Vorgespräch über Design, Muster, Ordnung, Chaos
Die erste Phase diente unter anderem dem gegenseitigen Kennen lernen. Die 11 Kursteilnehmer sind aus fünf verschiedenen 3. und 4. Klassen der Marienschule. Es sind sechs aus der 3. und fünf aus der 4., acht Mädchen und drei Jungen. Es ist mir bis auf wenige Aussetzer und Verwechslungen gelungen, die Schülernamen zu kennen und gebrauchen, sowie einige individuelle Neigungen, Stärken und Schwächen zu identifizieren.
Die Teilnehmergruppe ist in fast allen Bereichen unhomogen. Einige sind laut in ihrem Auftreten, andere sind zurückhaltend. Es ist heikel, die einen interessiert zu halten und ihnen nicht erlauben, das Geschehen zu bestimmen, und gleichzeitig die anderen zu motivieren, ihre Ideen und Vorschläge im Kurs-Betrieb einzubringen. Einzelne haben technische Fähigkeiten mit Geräten und Computerbetrieb, andere können detailliert und schön malen oder basteln. Diese Gruppe in eine Organisation zu verwandeln, die in der Lage ist, eine Ausstellung zu organisieren und produzieren, wird zum Langzeitziel.